Zum kleinen Bruder: ein Ausflug an das Ostufer des Ortasees
Vom herrlichen Örtchen Stresa aus, das am südlichen Ufer des Golfs von Verbania liegt, direkt gegenüber den wunderschönen Borromäischen Inseln, führt ein lohnenswerter Ausflug nicht einmal 25 Kilometer um den Mottarone herum, über Baveno, Gravellona Toce und Omegna zum Lago d’Orta, der westlich des Lago Maggiore liegt. Der Zielort heißt Pettenasco, am Ostufer des Lago d’Orta.
Der nette kleine Ort mit seinen etwa 1.200 Einwohnern liegt dort, wo der Gebirgsfluss Pescone in ein Delta übergeht und schließlich in den Lago d’Orta mündet, in einer kleinen Ebene. Von Pettenasco aus hat man einen tollen Blick über den nördlichen und mittleren Abschnitt des Lago d’Orta, im Westen – also am gegenüber liegenden Seeufer – erheben sich einige höhere Berge, die perfekt in die sowieso schon idyllische Atmosphäre passen. Zwar sind Pettenasco und die beiden zur Gemeinde gehörenden Fraktionen, Pratolungo und Crabbia, inzwischen auch für Touristen ausgelegt, es gibt hier ein Strandbad, einen Campingplatz, Hotels und Restaurants. Dennoch finden nicht viele Urlauber den Weg vom Lago Maggiore herüber, was bedeutet, dass sich die Region noch vieles von ihrer ursprünglichen Schön- und Reinheit erhalten konnte.
Die drei Teilorte in dieser Gegend, in der Zeugnisse einer sehr frühen Besiedlung entdeckt worden sind (Ligurer, Kelten, Römer), laden neben einem Bad im zum Vergleich zum Lago Maggiore deutlich wärmeren Lago d’Orta auch zu kürzeren Rundgängen ein. Im Hauptort Pettenasco etwa ist die Kirche Santa Caterina d'Alessandria (an der Uferstraße) einen Besuch wert. Wo zuvor eine romanische Kapelle aus dem 12. Jahrhundert stand, erhebt sich heute weithin sichtbar der Glockenturm, der vor dem tiefblauen Himmel ein tolles Fotomotiv abgibt. Keine zwei Kilometer nordwestlich von Pettenasco, im Teilort Crabbia, ist vielen – gut restaurierten – Häusern noch anzusehen, dass sie im Mittelalter erbaut worden sind. Wer eine kleine Wanderung im Umland unternehmen möchte, für den ist der Gipfel des Monte Crabbia (639 m) ein lohnendes Ziel: Wer die knapp 300 Höhenmeter schafft, wird mit einem tollen Panorama über den Lago d’Orta und dessen Ufergemeinden honoriert.
Schlägt man einen etwas anderen Rückweg nach Pettenasco ein, so kommt man kurz vor dem Erreichen des Hauptorts in die dritte Fraktion, Pratolungo. Hier wird eine Allee, die von 400 Jahre alten Kastanien gesäumt ist, von der hübschen kleinen Barockkirche Madonna della Neve abgeschlossen, dort sind tolle Fresken zu bestaunen. Im Ortskern lohnt die in der Spätrenaissance erbaute Kirche San Grato mit ihrem kleinen Vordach und schönem Altarblatt.